Katar vermittelt im Syrien-Konflikt

Wenn die Rebellenkräfte, die das Regime Syriens gestürzt haben, untereinander kämpfen, könnte dieses kleine, aber einflussreiche Land möglicherweise eingreifen, wie ein hochrangiger Beamter hier am Dienstag angedeutet hat.

"Wir sagen nie nein", sagte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Majed Al-Ansari, in einem Interview in seinem Büro in Doha, als er nach der Möglichkeit gefragt wurde.

Al-Ansari bestätigte, dass katarische Beamte bereits Kontakt zu Gruppen in Syrien haben, obwohl er sich weigerte, welche zu nennen. "Wir stehen in Verbindung mit allen relevanten Parteien vor Ort", sagte er. Seine Äußerungen erfolgen, nachdem Reuters am Montag berichtet hatte, dass Katar mit der führenden Rebellengruppe Hayat Tahrir al-Sham in Kontakt steht.

Katar, ein energiereiches Golf-Arabien-Land, hat eine lange Geschichte als Vermittler für streitende Parteien, einschließlich Israel und Hamas, während sie im Gazastreifen kämpfen. Als Vermittler in Syrien könnte Katar ein noch wichtigerer Partner für die Vereinigten Staaten werden, die sich oft an es wenden, um mit Gegnern umzugehen.

Während eines Briefings mit Reportern am Dienstag lehnte Al-Ansari es ab, direkt auf die erklärte Abneigung des gewählten Präsidenten Donald Trump gegen eine US-Beteiligung in Syrien einzugehen. Er sagte jedoch, dass Katar in Kontakt mit der Biden-Regierung und dem Trump-Übergangsteam über den besten Ansatz zur Bewältigung des vom Krieg zerrütteten Landes steht.

Obwohl Al-Ansari eine zukünftige Vermittlerrolle nicht ausschließen würde, wenn sich syrische Rebellengruppen gegeneinander wenden, betonte er, dass Katar die insurgenten Kräfte dazu auffordert, zum Wohl ihres Landes zusammenzuarbeiten.

"Es geht um Souveränität, Einheit, Integrität der nationalen Institutionen und die Rechte aller Syrer gemeinsam, sowie die Inklusivität - das sind die Botschaften, die wir ihnen derzeit übermitteln, und wir erhalten sehr positive Rückmeldungen", sagte Al-Ansari in dem Interview.