Israel versenkt Syriens Marine

Israel sagte am Dienstag, dass es die syrische Marine bei nächtlichen Luftangriffen zerstört habe, während es weiterhin Ziele in Syrien bombardiere, trotz Warnungen, dass seine Operationen dort einen neuen Konflikt entfachen und den Machtübergang an eine Übergangsregierung gefährden könnten. Israels Verteidigungsminister, Israel Katz, sagte, dass die israelische Armee "die syrische Marine über Nacht zerstört hat, und zwar mit großem Erfolg." Seine Äußerungen schienen Israels Verantwortung für die Zerstörung in der syrischen Hafenstadt Latakia zu bestätigen, wo Fotos die rauchenden Überreste von versunkenen Schiffen am Kai zeigten.

Herr Katz sagte, dass Israels Armee "in den letzten Tagen in Syrien operiert hat, um strategische Fähigkeiten zu treffen und zu zerstören, die eine Bedrohung für Israel darstellen", obwohl er nicht angab, welche neue oder unmittelbare Gefahr die syrische Marine für Israel darstellte, das über das stärkste Militär im Nahen Osten verfügt.

Israelische Kampfflugzeuge haben seit dem Sturz von Präsident Bashar al-Assad am Sonntag Hunderte von Angriffen in Syrien durchgeführt, so Kriegsbeobachter. Israel hat seine Operationen als defensiv bezeichnet und erklärt, dass sein Militär vermutete chemische Waffenlager in Syrien angreife, um zu verhindern, dass sie "in die Hände von Extremisten fallen". "Von hier aus warne ich die Rebellenführer in Syrien: Diejeni…  gen, die Assads Weg verfolgen, werden wie Assad enden", sagte Herr Katz.

Als die Regierung von Assad am Wochenende den Rebellen unterlag, rückten israelische Bodentruppen über die entmilitarisierte Zone an der Israel-Syrien-Grenze hinaus vor und markierten damit ihren ersten offenen Eintritt in syrisches Gebiet seit mehr als 50 Jahren. Ein Sprecher der israelischen Armee leugnete am Dienstag Berichte, dass das Militär auf Damaskus vorrückte. Der Sprecher, Avichay Adraee, sagte, die Armee befinde sich in einer Pufferzone zwischen Israel und Syrien und an anderen Punkten "um die israelische Grenze zu schützen." Früher am Dienstag forderte Geir Pedersen, der Sondergesandte der Vereinten Nationen für Syrien, Israel auf, seine "sehr beunruhigenden" Militäroperationen dort einzustellen, und sagte, dass eine Deeskalation erforderlich sei. "Wir sehen weiterhin israelische Bewegungen und Bombardierungen in syrisches Gebiet. Dies muss aufhören", sagte Herr Pedersen vor Reportern in Genf.